Stimmen von Wegbegleitern
Bei der Neugründung des Ethik-Ausschusses vor fast 20 Jahren war ein Mitglied unverzichtbar: Christoph Müllerleile mit seinem reichen Wissens- und Erfahrungsschatz und seinem breiten Netzwerk. Ich erinnere mich an viele lebhafte Diskussionen, die er durch praktische Fallbeispiele bereichert und vorangebracht hat. An der Entwicklung der 19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraising-Praxis war er maßgeblich beteiligt. Nicht nur durch die Zusammenarbeit im Ethik-Ausschuss habe ich viele Anregungen und wesentliche Impulse für meine eigene Arbeit von Christoph erhaltenen. Dankbar und mit großem Respekt erinnere ich mich an den Kollegen, den Ethik-Experten und vor allem den Menschen Christoph Müllerleile. Er bleibt unvergessen.
Ingrid Alken
Fundraising Akademie
Danke an Christoph Müllerleile, den unermüdlichen Streiter für das Fundraising und Sozialmarketing. Seine „Start-up“-Ideen hinterlassen Spuren. Das Fundraising von heute hat durch ihn die Aufmerksamkeit gewonnen, die es braucht. Die Fundraising Akademie und der Fundraising Verband wären ohne ihn nicht die Institutionen, die sein Wirken fortsetzen. In diesem Sinne möge er uns, von wo auch immer, weiterhin inspirieren.
Johannes Bausch
Capgemini
Christoph Müllerleile war seit Jahrzehnten Kolpingmitglied. Erst darüber haben wir uns kennen und ich ihn schätzen gelernt. In diesem Sommer war er mir ein guter Ratgeber beim Weihnachtsmailing. Ich hatte ihn um einen kritischen Blick gebeten und er möge Klartext reden – das hat er dann auch. Die meisten Anmerkungen waren sehr gut, wir haben viel davon umgesetzt. Auch die letzte, erst vor drei Tagen, die lautete knapp: „zu banal. Weglassen. Gruß Christoph“. Lieber Christoph, machen wir, Ehrensache. Ich bin traurig und werde dich vermissen.
Monika Glöcklhofer
Kolping International
Christoph Müllerleile hat mich auf dem gesamten Weg begleitet, den ich im Fundraising gegangen bin und eigentlich kann ich mir Fundraising ohne ihn als kritischen Begleiter und Beobachter nicht vorstellen – bisher. Nun das Unerwartete, Christoph ist heute verstorben. Für mich völlig überraschend – aber ich freue mich, ihn als stets gut gelaunten Menschen in Erinnerung zu behalten, bei dem es immer eine Freude war, ihn zu treffen. Er bleibt immer einer der Väter des Fundraising in Europa, der durch die Gründung des Deutschen Fundraising Verbandes die Vernetzung der Fundraiserinnen und Fundraiser in Deutschland überhaupt erst ermöglicht und dann vorangebracht hat. Kollegialität ist seitdem kein leeres Wort. Danke, lieber Christoph!
Reinhard Greulich
Fundraiser
Christoph Müllerleile war als Mitgründer der "Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing" für viele in der noch jungen Fundraising-Szene der 1990er Jahre eine prägende Person, an der wir uns abarbeiten konnten. Er hielt dem in seinen Überzeugungen stand und ging einer sachlichen Auseinandersetzung nicht aus dem Weg. Wenn die Jüngeren, zu denen ich mich damals noch zählen durfte, abends beim Kongress feierten, trieb Christoph unermüdlich die Verbandsangelegenheiten voran. Er war im Umgang verbindlich und fair, weder kumpelhaft noch einschmeichelnd. Ich konnte mich im bsm-Vorstand auf sein Wort immer verlassen; eine Tugend, die man nicht jedem nachsagen kann. Der Verband verliert mit seinem langjährigen Vorsitzenden einen wichtigen Wegbegleiter.
Friedrich Haunert
Fundraising-Beratung
Christoph Müllerleile war einer der wenigen Menschen im Fundraising, die ich von Anfang an gesiezt habe, bis er mir das Du angeboten hat. Er war eine Institution im Fundraising und hat immer gerne seine Erfahrungen und sein fast schon historisches Wissen geteilt, ohne dabei den „Jungen" wie mir gegenüber belehrend zu sein. Was mich an seiner Arbeit immer fasziniert hat, ist die hohe Anzahl seiner ehrenamtlichen Engagements. Ein wahrer Gewinn für eine starke Zivilgesellschaft.
Jona Hölderle
Pluralog
Christoph Müllerleile war einer der Großen des Fundraisings in Deutschland. Wer ihn kannte, weiß um den hohen moralischen Anspruch, mit dem er sein Leben führte und seine Tätigkeiten ausgeübt hat. Und wer einmal neben ihm im Wagen als Beifahrer saß, bekam eine Ahnung davon, mit welch einer Geschwindigkeit Christoph Müllerleile sein Leben führte. Harmoniesucht wird man ihm kaum nachsagen dürfen. Eher, dass er manchmal schroff und im ersten Moment abweisend wirkte, mit Lust am Reden und Diskutieren. Man musste – auch als Mitstreiter für eine gemeinsame Sache auf sein Widersprechen gefasst sein. Ja, auf seine Gegenreden eigentlich immer. Und Christoph Müllerleile debattierte munter und hart; ließ nicht locker. Ganz gleich, ob wir im Workshop saßen, er als Gutachter an der Akademie Prüfungen abnahm oder man mit ihm irgendwo tafelte (viel zu selten!). Er war unbestechlich. Authentisch. Er teilte aus. Aber er steckte auch ein, ohne mimosenhaft das Feld zu verlassen. Das schätzte ich an ihm besonders. Und dann immer wieder sein Witz, seine Schlagfertigkeit und seine Herzenswärme. Einer, auf den man sich verlassen konnte. Immer. Und dessen Rat man suchte.
Christoph Müllerleile ging es immer auch um die politische Gestaltungskraft des Fundraisings. Er vertrat ein politisches Verständnis der Fundraising-Praxis. Für ihn hatte der gemeinnützige Sektor insgesamt und das Fundraising im Besonderen ein politisches Mandat. Denn hier wird Gesellschaft aktiv gestaltet. Und es ging ihm um Werte. Ein Wertkonservativer war Christoph Müllerleile, mit hohen moralischen Ansprüchen an sich selbst und an seine Umgebung. Fest verwurzelt im katholischen Glauben, mit der Ausrichtung auf eine christliche Prägung der Gesellschaft, den Blick auf die lokale Gestaltung der Region (Oberursel!) und den fernen Nächsten (Jamaica! Rom!!).
Ich habe erlebt, wie er im Vorstand des Verbandes gemeinsam mit Marita Haibach und Patrick Tapp den Weg bereitet hat für die Gründung der Akademie. Es war charakteristisch für Christoph Müllerleile, wie er ohne Eitelkeit Aufbau und Wachstum der Fundraising Akademie mit verfolgt, begleitet und unterstützt hat; typisch für ihn, dem es stets nicht um Partikularinteressen ging als darum, das Ganze, die „gute Sache“ weiterzubringen. Für dieses Fördern danke ich ihm auch ganz persönlich.
In diesen Oktobertagen nun ist Christoph Müllerleile viel zu früh gestorben, und wir müssen Abschied nehmen. Wir denken an den Kollegen, Pionier, Vordenker, Lehrer und Freund! Das Fundraising in Deutschland ist ohne ihn nicht zu denken.
Dr. Thomas Kreuzer
Fundraising Akademie
Christoph Müllerleile war der Doyen der Fundraising-Szene in Deutschland. Er hat sich für eine Kultur des Gebens engagiert. Früh hat er die Notwendigkeit einer verbandsmäßigen Struktur erkannt und mit viel politischem Gespür bei deren Umsetzung und Etablierung geholfen. In verschiedenen Funktionen, darunter viele Jahre als Vorstandsvorsitzender, hat er sich im Deutschen Fundraising Verband engagiert. Für die Wirksamkeit des gemeinnützigen Sektors und die Anerkennung des Ehrenamtes hat er sich erfolgreich eingesetzt, publizistisch und beispielgebend in vielen Ämtern in vielen Nonprofit-Organisationen. Er wird uns fehlen – als Ratgeber und als Mensch.
Dr. Christoph Mecking
Institut für Stiftungsberatung
Christoph Müllerleile ist immer energisch für die Sache eingetreten, die er unterstützenswert fand und das mit viel Nachdruck und Ausdauer. Christoph Müllerleile hatte kein Problem damit, anderer Meinung zu sein, Menschen im Dialog zu fordern. Fundraising war für ihn ein sehr wichtiges Thema, er hat es vielfältig ausprobiert und unter Beweis gestellt. Christoph Müllerleile alleine war einer, der einem immer zum Geburtstag gratuliert hat und immer gefragt hat, wie es einem geht.
Manuela Rossbach
Aktion Deutschland hilft e. V.
Christoph Müllerleile war nicht nur ein Urgestein im Fundraising, sondern mit seinem Engagement auch eine Urgewalt. Sein Engagement, seinen Humor werde ich vermissen.
Andreas Schiemenz
Sinngeber gGmbH
Ich lernte Christoph bereits in den 90erJahren kennen, noch zu Zeiten der BSM. Konservativer Kommunalpolitiker traf auf Greenpeace Aktivistin. Zwei Welten prallten vermeintlich aufeinander. Leidenschaftliche Diskussionen folgten, an die ich mich gerne erinnere. Bald stellten wir jedoch fest, dass uns viele gemeinsame Werte verbinden. Ob es der Schutz der Natur war im Sinne "die Schöpfung bewahren“ oder das Verständnis über einen notwendigen, gesellschaftlichen Umbau hin und zu einer gerechten Welt. Wir beide waren oft eng beieinander. Mit Toleranz für den unterschiedlichen Weg des Gegenübers diese Ziele zu erreichen. Fundraiser:innen-Seelen ticken einfach ähnlich, Fundraising als gesellschaftlicher Auftrag – eine Herzensangelegenheit. Seither waren wir uns in freundschaftlicher Wertschätzung verbunden. Ich habe seinen unermüdlichen Einsatz und Erfolg für die Weiterentwicklung des Fundraisings immer bewundert. Wo hat er nur diese unglaubliche Energie hergeholt? Er war mir ein Vorbild. Ich werde ihn nicht vergessen.
Melanie Stöhr
Umweltstiftung Greenpeace
Welch ein großer Verlust, menschlich, fachlich, persönlich. Christoph Müllerleile, der Pionier, der kluge, gebildete, streitbare Kopf. Sein Charakter, seine Leidenschaft, seine Gradlinigkeit und seine Bedingungslosigkeit in der Sache, haben das Fundraising in Deutschland mitbegründet und nachhaltig geprägt. Christoph Müllerleile wird unendlich fehlen, der Branche, Generationen von Fundraisern, mir. Christoph Müllerleiles Lebenswerk hat sich in der Geschichte des Fundraisings verewigt.
Patrick Tapp
DDV Deutscher Dialogmarketing Verband